Die Würth-Gruppe, Weltmarktführer für Befestigungs- und Montagetechnik, verzeichnet im ersten Halbjahr 2021 einen Umsatz von 8,4 Milliarden Euro. Die Schweizer Gesellschaften haben einen Umsatz von 589,9 Millionen Euro erzielt, was mit 24,3 Prozent Steigerung ebenfalls klar über dem Vorjahr liegt.
Historisch ist der April: Der Konzern erzielte mit einem Umsatz von 1,42 Milliarden Euro ein Plus von 50,5 Prozent (bereinigt 47,6 Prozent) im Vergleich zum Vorjahresmonat. «Dass das Wachstum im ersten Halbjahr 2021 trotz Pandemie so positiv ausfällt, übertrifft unsere Erwartungen. Erfreulich ist, dass fast alle Geschäftsbereiche wachsen», sagt Robert Friedmann, Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe.
Divisionen Bau und Metall, Elektronik eiSos und der Elektrogrosshandel wachsen besonders stark
Der Umsatz der Divisionen Metall und Bau stieg im ersten Halbjahr 2021 insgesamt um 22,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ein starkes Wachstum mit 32,3 Prozent erzielten die Gesellschaften der Geschäftseinheit Elektrogrosshandel. Ebenso erfolgreich schnitt die eiSos Gruppe ab mit einem Wachstum von 34,1 Prozent.
Preissteigerungen bei Rohstoffen als Herausforderung
Seit Ende 2020 steigt weltweit die Nachfrage nach Fertig- und Halbfertig-Produkten. Dies führt zu Produktionsengpässen, Lieferverzögerungen und damit zu steigenden Herstellungs- und Beschaffungspreisen. Diese Situation potenziert sich durch Probleme innerhalb der Lieferketten. Beispielsweise trägt der Corona-Ausbruch im Hafen von Yantian in Südchina zu weiteren Lieferverzögerungen bei. «Es sind nicht genügend Rohstoffe auf dem Marktverfügbar. Das stellt uns beispielsweise bei Befestigungselementen, Holzverbindern, Montageschienen und Beschlägen vor grosse Herausforderungen. Unsere Kunden wie gewohnt schnell und zuverlässig zu beliefern, bleibt unser oberstes Ziel. Weitere Preiserhöhungen sind unvermeidbar», sagt Friedmann.
Betriebsergebnis
Das Betriebsergebnis der Würth-Gruppe liegt im ersten Halbjahr 2021 mit 520 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahresniveau (2020: 280 Millionen Euro). Der Pandemiebeginn 2020 hatte das Ergebnis vor allem im 2. Quartal massiv belastet. Das kräftige Umsatzwachstum über nahezu alle Geschäftsbereiche hinweg verbunden mit der Corona-bedingten Situation, dass nicht alle Kosten wie gewohnt anfallen (z. B. Reise-, Konferenz-, Messekosten), schlagen sich nun positiv im Ergebnis 2021 nieder.
Mitarbeitende
Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat sich im ersten Halbjahr 2021 um 2’626 auf 81’765 erhöht von 79’139 Ende des vergangenen Jahres. In der Schweiz sind 1’455 Mitarbeitende für die Würth-Gruppe tätig (Vorjahr: 1'412). Im Aussendienst sind weltweit über 33’000 Mitarbeitende tätig.
Nachhaltigkeit: Photovoltaikanlage wird installiert
Die Adolf Würth GmbH & Co. KG plant, Photovoltaikanlagen auf einer Gesamtfläche von bis zu 28.000 Quadratmetern im Endausbau 2022 auf dem Campus in Künzelsau sowie dem Zentralen Aussenlager im Gewerbepark Hohenlohe nahe des Firmensitzes zu realisieren. Durch diese Anlagen wird das Potential eigener Stromproduktion auf Dächern von bestehenden Gebäuden voll ausgeschöpft. Geplant ist, 2023 rund ein Fünftel des Strombedarfs am Campus durch eigenproduzierten Strom z. B. für die Ladeinfrastruktur der zunehmend elektrifizierten Fahrzeugflotte zu decken.
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Die Adolf Würth GmbH & Co. KG plant, Photovoltaikanlagen auf einer Gesamtfläche von bis zu 28.000 Quadratmetern im Endausbau 2022 auf dem Campus in Künzelsau sowie dem Zentralen Aussenlager im Gewerbepark Hohenlohe nahe des Firmensitzes zu realisieren. Foto: Peter Petter
Aussichten auf das zweite Halbjahr verhalten
Aktuell gehen wir für das Geschäftsjahr 2021 von einem zweistelligen Wachstum auf ein Umsatzvolumen von rund 16 Milliarden Euro aus nach 14,4 Milliarden Euro im Jahr 2020. Die Wirtschaft hat sich in den vergangenen Monaten erholt, die Corona-Infektionszahlen sinken und die Impfquote steigt. Dennoch warnt das Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo vor einem Rückschlag aufgrund der Delta-Variante. „Wir dürfen diese starken Wachstumsraten nicht als Massstab nehmen. Die aktuelle Situation ist sehr fragil. Wir müssen auf alles vorbereitet sein“, sagt Friedmann.