Die altbekannte Entscheidung zwischen Studium, Zwischenjahr mit Reisen oder Arbeiten nach der Matura ist durch die allgegenwärtige Pandemie nochmals erschwert worden, denn alle dieser Optionen bringen neue Herausforderungen mit sich.
Wenn man direkt studieren will, hat man keine Gewissheit, ob Präsenzunterricht herrscht oder ob man im Home-Office mit sozialer Isolation konfrontiert wird. Im Studium muss man logischerweise selbständig arbeiten können, doch genau am Anfang werden einige damit kämpfen und wären auf die Unterstützung von physisch anwesenden Kommiliton:innen angewiesen. Die aktuelle Generation von Student:innen muss sich keine Sorgen machen, ob der Bus am Morgen rechtzeitig ankommt, sondern ob die Internetverbindung die Vorlesung übersteht.
Will man reisen, wird man stabile Nerven einpacken müssen. Bei den variierenden Situationen auf dem Globus kann es gut vorkommen, dass man feststeckt oder sich das Reiseziel rasch ändert. Zusätzlich sind die möglichen Aktivitäten limitiert und der Kontakt mit Einheimischen wie auch Mitreisenden erschwert.
Entscheidet man sich, zuerst wertvolle Arbeitserfahrung zu sammeln, wird man zu spüren bekommen, wie viele Branchen leiden. Da Maturand:innen nun noch mehr mit mangelnder praktischer Erfahrung zu kämpfen haben, werden Unternehmen in der jetzigen Situation vermutlich eher erfahrene Mitarbeiter:innen als frische Praktikant:innen einstellen. Die Suche nach einer Praktikumsstelle wird daher vermutlich erschwert.
Obwohl diese Hindernisse angsteinflössend und überfordernd wirken können, so glaube ich doch, dass wir es schaffen. Im letzten Jahr mussten wir uns so oft an neue Massnahmen anpassen, da werden wir auch diese Herausforderungen irgendwie meistern. Egal, welchen Weg ein Maturand oder eine Maturandin von 2021 einschlägt - Anpassungsfähigkeit und Durchhaltevermögen bringen wir mit.
Johanna Lichtensteiger (*2002) stammt aus dem Kanton Thurgau. Nach der Kantonsschule legt sie aktuell ein Zwischenjahr ein, um Arbeitserfahrung zu sammeln.
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