Der Thurgauer BDP-Politiker Thomas Keller hat offensichtlich Mühe im Umgang mit Twitter. Er stolperte über einen Fake-Account eines deutschen Politikers.
Twitter ist ein Minenfeld. Das haben insbesondere schon Politiker schon häuftig zu spüren bekommen. Jüngst auch Thomas Keller. Allerdings nicht nur mit seinem «Hitler-Tweet».
Zur Ausgangslage:
Es gibt Heiko Maas. Und dann gibt es «Meiko Haas».
Heiko Maas ist ein deutscher Politiker und seit März 2018 Bundesminister das Auswärtigen im Kabinett Merkel.
So weit, so gut.
Es gibt auf Twitter aber auch einen «Meiko Haas», der mit dem Profilbild von Heiko Maas Meldungen verbreitet. Er versteht sich als Satiriker.
Das geht auch aus den Informationen zu seinem Profil hervor:
«Propagandaminister & Saarländer. Hier twittert hauptsächlich der kleine Teufel auf meiner linken Schulter. Auf der rechten Seite sitzen nur Nazis +SATIRE+»
Dass Twitter ein gefährliches Feld ist, hat diese Woche auch Thomas Keller, Thurgauer BDP-Politiker, zu spüren bekommen. Als er über das Gute in der Person Hitler schrieb, führte das zu einem Shitstorm.
Ein Blick auf den Twitter-Account von Thomas Keller zeigt, dass er mit diesem Medium eine gewisse Mühe hat.
Er erkannte das Satiriker-Profil von «Meiko Haas» nämlich nicht unmittelbar als solches, was ihn zu einer Reaktion veranlasste.
«Meiko Haas» schreibt etwa:
«Toll, ich bin seit 6 Uhr auf Arbeit aber Genosse RalfStegner kann um 8.45 Uhr auf seiner Terrasse frühstücken. In einer Arbeiterpartei lässt man Andere für sich arbeiten.»_
Oder:
«Auf den Weg zum #spdbpt18. Meine Limousine ist leider defekt darum musste ich mir eine Privatmaschine mieten und fliege nun nach #Bonn. Es war ziemlich teuer aber ich muss es ja nicht bezahlen. Der Staat hat gut gewirtschaftet. #SPD»
Auf die erste Meldung folgte schliesslich die Reaktion von Thomas Keller und ein amüsanter Schlagabtausch entstand, bevor der Thurgauer schliesslich erkannte, dass es sich hier offensichtlich um einen Fake-Account handelt.
Thomas Keller hat sich übrigens inzwischen für seinen «Hitler-Tweet» entschuldigt.
In einem Interview mit dem «St.Galler Tagblatt» sagt er:
«Es sollte ein Plädoyer dafür sein, Dinge zu hinterfragen.(…) Wahrscheinlich war ich naiv. Ich musste erkennen, dass Hitler ein absolutes No-Go ist. Wer ihn erwähnt, ist politisch tot.(…) Dieser Tweet war ein Riesenfehler. Ich entschuldige mich für den Vergleich mit Adolf Hitler. Ich bin wirklich kein Rassist.»
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