Bilder auf Facebook zeigen das riesige Abfall- und Materialchaos, das nach dem Openair Frauenfeld vor den Aufräumarbeiten zurückgeblieben ist. Es sieht aus, als wäre der Anlass noch im Gang, dabei sind längst alle Besucher verschwunden. Der «Zeuge» ist erschüttert.
Rolf Zubler war mit seinem Unternehmen «Barbe Q of Switzerland» selbst als Gastroanbieter mit seinem unverkennbaren riesigen «Schweine-Anhänger» am Openair Frauenfeld. Als er nach dem Festival mit dem Auto unterwegs war, um sein Material abreisefertig zu machen, konnte er nicht widerstehen und filmte, was er sah.
Zwei Aufnahmen zeigen das Ergebnis: Ganze Zeltstädte wurden zurückgelassen, vom liegengebliebenen Müll mal ganz zu schweigen. Es sieht in der Tat fast so aus, als wären die Besucher nur kurz weg, um gleich wieder zu kommen. Die Anreize, die geschaffen wurden, damit wenigstens die Zelte wieder mitgenommen werden, scheinen zu verpuffen.
Innerhalb weniger Stunden wurde Zublers Beitrag über 1000 Mal kommentiert. Viele der Schreibenden teilen Zublers Ansicht, der sich am Müllberg stört, andere relativieren und finden es weniger tragisch. Und der eine oder andere fragt nach, ob es erlaubt sei, aus dem fahrenden Auto mit dem Handy zu filmen…
Recht vielsagend ist der Beitrag eines Kommentators, der ein Foto des «Danach-Zustands» von einem Metal-Openair publiziert. Das Gelände sieht nahezu unbenutzt aus. Offenbar legen die «schweren Jungs» mehr Wert auf eine saubere Umgebung als der Hip-Hop-Nachwuchs.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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