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Neues Angebot

Das Spital Herisau steigt ins Geschäft rund um «Long Covid» ein

Eine ambulante Corona-Rehabilitation für Patientinnen und Patienten nach Covid-19: Das sieht ein neues Angebot am Spital Herisau vor. Angesprochen werde Patienten, die unter den Nachwirkungen einer Coronaerkrankung leiden – und auch «Long Covid» ist ein Thema.

Stefan Millius am 14. März 2021

Federführend beim neuen Angebot ist die Physiotherapie im Spital Herisau. Gedacht ist es laut einer Mitteilung «für eine ambulante Rehabilitation für Patientinnen und Patienten an, die sich nach einer Corona-Erkrankung noch nicht vollständig erholt haben oder unter Langzeitfolgen leiden, dem sogenannten Long-Covid». 

Letzterer Begriff hat eine erstaunliche Karriere hingelegt. Während bei anderer Erkrankungen oft erst nach Jahren eruiert werden kann, wie sie sich langfristig auswirken, gelten bei Corona andere Massstäbe. Bereits 2020, wenige Monate nach dem ersten «offiziellen» Auftauchen des Virus, kursierten Meldungen darüber, welche Langzeitwirkungen er haben könne. Alle möglichen Symptome wurden kurzerhand einer vorhergehenden Coviderkrankung  Das haben wir bereits früher thematisiert.

Aber klar ist: Es gibt die Diagnose nun offensichtlich, und der Ausserrhoder Spitalverbund geht darauf ein. Am Spital Herisau findet künftig immer montags, mittwochs und freitags ein einstündiges Programm mit einer Gruppengrösse von maximal fünf Personen statt. Dazu gehören «ein individuell angepasstes Kraft– und Ausdauertraining» sowie «Inputreferate zu verschiedenen Themen wie Umgang mit Atemnot, Trainingslehre, Müdigkeit, etc. mit anschliessender Entspannung.» Auch Zeit für «Austausch und Fragen» wird eingeräumt.

Das Angebot soll individuell ausgestaltet werden. «Bevor mit der Rehabilitation gestartet wird, wird in einer Einzeltherapie das allgemeine Befinden erfasst und die körperliche Belastbarkeit getestet, damit das Training in der richtigen Intensität durchgeführt werden kann», heisst es in der Beschreibung. Bei Abschluss des Programms werden diese Tests wiederholt, «um den Fortschritt zu erfassen.» Reicht das Unternommene nicht, weil beispielsweise die Leistungsfähigkeit trotzdem nicht gestiegen ist, erfolgt nach Bedarf eine pneumologische Abklärung.

Das Ganze dauert je nach individuellem Zustand und Fortschritt drei bis neun Wochen, der Start ist jederzeit möglich.Einfach reinspazieren können Patienten, die glauben, an den Nachwirkungen des Coronavirus zu leiden, allerdings nicht. Die Coronarehabilitation bedingt eine « eine ambulante ärztliche Verordnung für die Physiotherapie». 

Allerdings ist es aufgrund der unscharfen Beschreibung der möglichen Nachwirkungen, zu denen je nach Medienbericht so gut wie alles gezählt wird, von Prüfungsversagen bis zu Erinnerungslücken, schwer vorstellbar, dass eine solche Verordnung nicht erfolgt, wenn der Patient sie möchte. Es ist bekannt, dass Covid-19 auch sehr schwere Verläufe hervorrufen kann, die ohne Frage nachhallen. Allerdings droht der Begriff «Long Covid» gleichzeitig, recht beliebig angewendet zu werden.

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Stefan Millius

Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.

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