logo

Adressen mit dubiosen Angeboten wurden gelöscht

Die Abzocke hat ein Ende: Die Ständerats-Domain ist wieder frei

Der temporäre Missbrauch des Namens von Susanne Vincenz-Stauffacher ist vorbei. Die Domains mit ihrem Namen, die zu dubiosen Anlageangeboten geführt haben, wurden gelöscht. In rund einem Monat kann die FDP-Ständeratskandidatin ihren eigenen Namen wieder zurückerobern - wenn sie will.

Stefan Millius am 25. Januar 2019

www.susanne-vincenz.ch oder www.susannevincenz.ch: Wer Ende des letzten oder Anfang des neuen Jahres unter dieser Domain nach Informationen über die St.Galler Ständeratskandidatin suchte, tat das vergeblich. Stattdessen warteten dubiose Angebote auf die Besucher der Webseite. Bitcoin-Anlagen und ähnliches wurden feilgeboten unter der attraktiven Adresse mit eindeutigem Namen, die in diesem Zeitraum oft nachgefragt wurde. Denn damals kam die Rechtsanwältin mit ihrer Nomination ins Gespräch.

Inhaber der Domain war laut offiziellen Angaben ein St.Galler. Den Kräften hinter der Kandidatur von Susanne Vincenz-Stauffacher mussten die Webadressen ein Dorn im Auge sein. Sie haben ihrerseits die Adresse www.vincenz-stauffacher.ch gewählt. Und die Bauernfängerei unter dem Namen der politisierenden Anwältin ist auch nicht gerade imagefördernd.

Nun aber gibt es ein Licht am Horizont. Die beiden Domains wurden gelöscht. Das heisst, dass sie der bisherige Inhaber entweder freiwillig aufgegeben hat oder er die Domains nicht bezahlt hat - oder aber dass die FDP bei der Registrationsstelle vorstellig wurde und das Recht von Susanne Vincenz auf ihren Namen eingefordert hat.

Letzteres ist nicht passiert, wie der St.Galler FDP-Geschäftsführer Christoph Graf gegenüber «Die Ostschweiz» sagt. Man habe hier keinerlei Schritte eingeleitet, weder rechtliche noch andere. Dass die Domains nun aber nicht mehr besetzt sind, freut ihn. «Wir werden die Domains vermutlich reservieren», so seine Reaktion.

Bis das möglich ist, gilt es noch ein bisschen zu warten. Denn gelöscht wurden sie am 8. Januar, und danach besteht eine 40-tägige Sperrfrist nach einer Löschung. In dieser Zeit können die Adressen von keinem neuen Besitzer registriert werden.

 Das heisst, dass Susanne Vincenz-Stauffacher oder die FDP erst gegen Mitte Februar zuschlagen können. Und dann bleiben nur noch drei Wochen bis zum Wahltag. Für den Ständeratswahlkampf genutzt werden können die Domains daher nicht mehr gross. Aber zumindest führen die Adressen nun ins Leere und nicht mehr zu Bitcoin-Abzocken.

Der bisherige Besitzer der Domains kann in dieser 40-tägigen Frist theoretisch die Wiederherstellung beantragen. Das ist aber nicht zu erwarten. Der rätselhafte Mann aus St.Gallen, der vermutlich mit einem erfundenen Namen operiert hat, wird die Löschung nicht ohne Grund beantragt haben. Immerhin hätte er für ein bescheidenes Entgelt die Domains einfach ein Jahr lang laufen lassen können. 

Vielleicht wurde ihm die Sache nach dem medialen Wirbel auch einfach zu heiss - und er hat aus freien Stücken den Rückzug angetreten.

Highlights

Autor Dani Egger

Schicksale im Zweiten Weltkrieg: Dieser Ostschweizer hat ihnen ein ganzes Buch gewidmet

am 17. Apr 2024
Rechtsextremismus

Nazi-Konzert im Toggenburg: Die organisierte Kriminalität mischte mit

am 13. Apr 2024
EGMR-Rüge für die Schweiz

«Klimaseniorinnen» spielen ein unehrliches Spiel

am 12. Apr 2024
Zweiter Wahlgang in St.Gallen

Angriff der SVP gescheitert: Bettina Surber (SP) und Christof Hartmann (SVP) ziehen in die St.Galler Regierung ein

am 14. Apr 2024
St.Galler Regierungsratswahlen

Bettina Surber liefert 98 Prozent und zeigt damit der SVP, wie es geht

am 14. Apr 2024
Schwierige Kindheit

Mutiger Blick zurück: Wie Peter Gross seine Vergangenheit in einem Buch verarbeitet und damit auf Missstände der IV aufmerksam machen möchte

am 18. Apr 2024
«Meister im Verdrängen»

Musiker Kuno Schedler: «Ich wollte eigentlich Chef der Brauerei Schützengarten werden»

am 12. Apr 2024
Die Schweiz am Abgrund?

SVP-Nationalrat Roland Rino Büchel: «Zunehmend schwierige Zeiten. Die Lösung? Weniger Staat!»

am 15. Apr 2024
Die Schweiz am Abgrund?

Mitte-Nationalrat Nicolo Paganini: «Wir haben immer mehr Stress für höchstens gleich viel im Portemonnaie»

am 12. Apr 2024
Die Schweiz am Abgrund?

SVP-Nationalrat Pascal Schmid: «Wir müssen den Kurs rasch ändern»

am 16. Apr 2024
Appenzell Ausserrhoden zieht positive Bilanz

So etwas gab es noch nie: Wegen Windböen konnte der Böögg am Sechseläuten nicht angezündet werden – Nun ist Appenzell am Zug

am 16. Apr 2024
René Steiner, Präsident der ASTAG Ostschweiz

Weshalb es den klassischen «rauhen» Fuhrhalter von früher nicht mehr gibt

am 15. Apr 2024
Bestes Restaurant

1112 Google-Rezensionen sprechen für sich: Das griechische Restaurant Greco in St.Gallen wird mit einem Award ausgezeichnet

am 14. Apr 2024
Da stimmt was nicht

«Bericht zur sozialen Ungleichheit 2024»: Eine Nichtregierungsorganisation rechnet sich ins Nirvana

am 16. Apr 2024
Gastkommentar

Schulden der USA explodieren – können Aktien und Bitcoin davon profitieren?

am 17. Apr 2024
Stölzle /  Brányik
Autor/in
Stefan Millius

Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.

Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.