Kürzlich führte «Die Ostschweiz» in Zusammenarbeit mit dem Kommunikationspartner «Leif» ein zweites virtuelles Meeting durch. Als Form wurde dieses Mal die «Arena» mit rund 20 Teilnehmenden gewählt.
Der virtuelle Raum wird seit mehreren Wochen nicht nur zur Pflege von persönlichen Kontakten, sondern auch für berufliche Besprechungen genutzt. Wohl nur eine Minderheit kann hier auf einen grossen Erfahrungsschatz aus der Vergangenheit zurückgreifen. Für die meisten von uns ist es eine neue und ungewohnte Umgebung, an die man sich zuerst gewöhnen muss. Während die einen bereits an den technischen Hürden scheitern, bekunden andere Mühe mit gewissen Verhaltensregeln, die für einen konstruktiven Austausch in diesem Rahmen aber zwingend notwendig sind.
Ein virtuelles Meeting mag für eine kurze Bestandesaufnahme oder einen einfachen Informationsabgleich durchaus geeignet sein. Aber wo liegen die Grenzen? Können in dieser Welt überhaupt Nähe und Vertrauen aufgebaut werden?
Genau dieser Frage gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im zweiten Online-Erfahrungsaustausch – durchgeführt von «Die Ostschweiz» in Zusammenarbeit mit «Leif» – nach. Erneut wurde nur eine begrenzte Anzahl Personen zugelassen. Erneut wurden sie mittels «Zoom» mit Wort und Bild miteinander verbunden. Erneut war es eine Art Experiment sowohl für die Teilnehmenden als auch für die Organisatoren.
Nachdem bei der ersten Durchführung noch ein grober Rahmen zu den Chancen und Gefahren von virtuellen Meetings gesetzt wurde, versuchte man bei der Fortsetzung etwas in die Tiefe zu gelangen. Hierzu wurde auf ein ähnliches Format wie bei der «Arena» vom Schweizer Fernsehen gesetzt. Fünf Haupt-Speaker äusserten sich unter der Anleitung eines Moderators zur Thematik. Die «zweite Reihe» konnte sich derweil via Chat-Funktion mit Fragen einbringen.
Wie schon die erste Auflage erhielt auch der zweite Event ein mehrheitlich positives Feedback der Teilnehmenden. Gerade aber die angepeilte «Tiefe» konnte letztlich nur bedingt erreicht werden. Zu heterogen waren die Anwesenden, zu verschiedenen die jeweiligen Grundvoraussetzungen und Bedürfnisse.
Als Grundfazit kann hierbei jedoch gezogen werden, dass jede erneute Teilnahme an einem virtuellen Meeting ein individuelles Learning darstellt. Während sich der eine für das nächste Mal überlegt, vor welchem (attraktiveren) Hintergrund er sich präsentiert, macht sich der andere Gedanken darüber, wie er sich mittels besserer Vorbereitung noch aktiver einbringen kann.
Im Grundsatz waren sich alle Anwesenden einig, dass auch in virtuellen Meetings durchaus Nähe und Vertrauen entstehen kann. Wichtige Parameter hierfür sind unter anderem die Anzahl der Teilnehmenden, die Umfangsformen und die Struktur des Austausches. Auch dürften die gesamten Formate inklusive Protagonisten laufend an Professionalität gewinnen. Entsprechend wird sich auch hier schon bald der Spreu vom Weizen trennen.
Für die beiden Organisatoren «Die Ostschweiz» und «Leif» sollten die beiden durchgeführten virtuellen Meetings unter anderem auch aufzeigen, wie diese Formate künftig genutzt werden können. Entsprechende Projekte sind bereits in Planung und werden auf dieostschweiz.ch in Kürze präsentiert.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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