Wie steht es um den Ruf der Jagd in der Schweiz? Eine repräsentative Umfrage geht dieser Frage seit 2012 nach. Und es zeigt sich: Schweizerinnen und Schweizer haben eine gute Meinung über die Jägerschaft - und das mit steigender Tendenz.
Jäger haben nicht immer den besten Ruf in der Bevölkerung. Zumindest, wenn man Medienberichte und Leserbriefe konsultiert. Dass die Wahrheit offenbar anders aussieht. zeigt eine repräsentative Umfrage des Verbands «JagdSchweiz». Die Zahlen zeigen: Die grosse Mehrheit er Schweizer Bevölkerung stellt der Jagd ein gutes Zeugnis aus. Und sie ist der Meinung, dass sie bei uns nachhaltig und tierschutzgerecht ausgeübt wird.
Die Umfrage wird seit 2012 alle zwei Jahre durchgeführt, Vergleiche mit der Vergangenheit sind also möglich. Und diese fallen laut einer Mitteilung positiv aus. «Seit Beginn der Umfragen kann festgestellt werden, dass die Jagd sowie die Jägerinnen und Jäger eine grosse Anerkennung bei der Bevölkerung geniessen», schreibt JagdSchweiz.
Konkret sagen 75 Prozent der Befragten, dass sich Jäger für die Artenvielfalt in der Natur einsetzen. Nur gerade 5 Prozent teilen diese Ansicht gar nicht. Sogar 78 Prozent erklären, die Jägerschaft engagiere sich für die Umwelt und die Lebensräume von Tieren, das sind 4 Prozent mehr als noch 2012.
Die Regulation der Wildtierbestände durch die Jagd sehe 82 Prozent der Umfrageteilnehmer als nötig an. Und 68 Prozent finden, dass grössere Bestände von Bär, Wolf und Luchs ebenfalls reguliert werden; diese Zahl ist laut JagdSchweiz leicht steigend zu den Vorjahren.
Und wie die Umfrage zeigt, geniesst auch das Ergebnis der Jagd viel Zuspruch. 69 Prozent beurteilen Wildbret als wertvolles «Biofleisch». 79 Prozent, 3 Prozent mehr als vor sechs Jahren, sind der Meinung, in der Schweiz werde nur erlegt, was natürlich nachwächst - ein Beleg, dass die Jagd hier als nachhaltig wahrgenommen wird.
Ist, wer Tiere schiesst, ein Tierfein? Nein, sagen 90 Prozent. Sie attestieren den 30'000 Jägerinnen und Jägern«die Liebe zur Natur und den verantwortungsvollen Umgang mit der Jagdwaffe; 82 Prozent sind der Ansicht, die Jagd finde tierschutzgerecht statt. Dass Jäger aus Lust am Töten oder für die «Trophäe» ihrem Hobby nachgehen, verneinen 80 Prozent.
Für die repräsentative Befragung wurden 1000 Telefoninterviews in der Deutsch- und in der Westschweiz durchgeführt.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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