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St.Galler Ständeratskandidatin im Gespräch

Eine Frau im Dauerwahlkampf: Warum Esther Friedli sich intensivere Auseinandersetzungen gewünscht hätte

Nach ihrer erfolgreichen Wahl in den Ständerat vor gerade einmal einem halben Jahr muss Esther Friedli bereits zur Wiederwahl antreten. Woher holt sie die Energie für diesen politischen Marathon? Und wie liegt ihr nach der Tätigkeit im Nationalrat die Arbeit in der Kleinen Kammer?

Marcel Baumgartner am 12. Oktober 2023

Eigentlich sollte es ein weiteres – und letztes - Doppelgespräch zum Ständeratswahlkampf im Kanton St.Gallen werden. Mitte-Ständerat Benedikt Würth machte mit Herausforderer Patrick Jetzer von «Aufrecht» den Auftakt. Darauf folgten Oskar Seger (FDP) und Meret Grob (Grüne) und schliesslich noch Andrin Monstein (GLP) und Stefan Hubschmid (Parteifrei SG).

Den Abschluss hätte ein Zusammentreffen zwischen der bisherigen Ständerätin Esther Friedli (SVP) und Arber Bullakaj (SP) bilden sollen. Der Termin war fixiert, doch eine Erkrankung zwang Bullakaj zur Absage.

Aufgrund voller Terminkalender vor dem Wahlsonntag, 22. Oktober, haben sich alle Beteiligten zu Einzelgesprächen entschieden.

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Eine solche politische Karriere gelingt nicht vielen. Und man kann davon ausgehen, dass der Zenit bisher nicht erreicht worden ist.

In ihrer Jugend war Esther Friedli noch Mitglied der CVP (heute Mitte). Nach ihrem Beitritt zur SVP kandidierte sie noch im selben Jahr für den Regierungsrat des Kantons St.Gallen. Das war 2016. Seither wurde und wird die 46-Jährige mit allen politischen Spitzenämtern in Verbindung gebracht, die es bei der SVP zu besetzen gilt.

Vor vier Jahren wurde Friedli mit 39'540 Stimmen in den Nationalrat gewählt. Doch sie absolvierte nicht einmal eine volle Legislatur. Nach dem Rücktritt von SP-Ständerat Paul Rechsteiner vor rund einem Jahr brachte man ihren Namen nicht nur hier als potenzielle Nachfolgerin ins Spiel, auch als Bundesratskandidatin wurde sie bereits gehandelt. Dem Siebner-Gremium erteilte sie eine Absage, in den Ständeratswahlkampf aber stieg sie ein – und das mit Erfolg.

Im zweiten Wahlgang setzte sie sich gegen SP-Nationalrätin Barbara Gysi durch.

Nun, nach knapp fünf Monaten im Amt, muss sie sich bereits eine Wiederwahl stellen.

Stölzle /  Brányik
Autor/in
Marcel Baumgartner

Marcel Baumgartner (*1979) ist Co-Chefredaktor von «Die Ostschweiz».

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