Die St.Galler Shopping Arena legt beim Umsatz zu. Die Zahlen zeigen, dass Einkaufszentren kein Auslaufmodell sind.
«Schweizer kommen nur noch zum Essen in die Shopping-Center», titelte blick.ch am 3. Mai. Als Aufhänger diente eine aktuelle Studie des Marktforschungsunternehmens GfK Schweiz, wonach die Einkaufszentren immer mehr zur Gastronomie-Tempeln werden. Eine Tendenz, die Marc Schäfer, Leiter der Shopping Arena St.Gallen so nicht bestätigen kann. Das Gastronomie-Segment habe sich umsatzmässig zwar überproportional gut entwickelt, wurde aber flächenmässig nicht ausgebaut.
Mehr Umsatz
Auch das Fazit der Studie, wonach die Umsätze der Shopping-Center stark abnehmen, decke sich nicht mit den Zahlen der Shopping Arena St.Gallen. «Wir konnten sogar an Umsatz zulegen», so Schäfer. In harten Zahlen bedeutet dies: 2017 konnte ein Umsatz von 216 Millionen erzielt werden, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von einer Million entspricht.
Dass die Shopping Arena St.Gallen trotz dieser erfreulichen Entwicklung neu auf Rang 10 statt wie bisher auf Rang 9 der grössten Einkaufszentren der Schweiz gelistet ist, hat rein mit der Verkaufsfläche zu tun. Hier schob sich die «Mall of Switzerland» vor das grösste Einkaufszentrum der Ostschweiz. Bezogen auf den Umsatz machte die Shopping Arena einen Rang gut und liegt neu auf Platz 8.
Grundsätzlich bringe die Studie aber durchaus interessante Aspekte zur Sprache, so Schäfer. Etwa jenen, dass eine stetige Optimierung des Angebotsmixes künftig noch wichtiger werde.
Mietermix entscheidet
Einkaufszentren auf der grünen Wiese werden von Marktbeobachtern schon lange als Auslaufmodell abgetan. Die Shopping Arena St.Gallen kann sich aber bestens behaupten. Marc Schäfer: «Das Fundament hierfür bildet natürlich in erster Linie der attraktive Mietermix. Sie finden bei uns exklusiv in der Ostschweiz grosse Namen wie IKEA, Mango, Zara, Calzedonia oder Douglas – daneben aber auch mehrere Anbieter aus der Region. Umrahmt wird das Ganze durch ein vielfältiges Gastronomieangebot.» Entscheidend sei letztlich aber, dass man nicht stillstehe und stets innovativ bleibe. «Es ist ein Spagat zwischen Beständigkeit und Weiterentwicklung.»
Und diese Weiterentwicklung ist fixer Teil der Strategie der Shopping Arena St.Gallen, welche aktuell ihr 10-Jahre-Jubiläum feiert. Schäfer weiss: «Einkaufsmöglichkeiten alleine genügen heute nicht mehr, um Kunden – auch neue – anzulocken. Wir sind ein Ort, an dem Jugendliche, Familien, aber auch Rentner ihre Freizeit verbringen. Sie müssen wir mit entsprechenden Angeboten begeistern.»
Langfristige Ausrichtung
In diese Richtung werde die Reise gehen. «Erst kürzlich konnten wir unseren Ruf als Innovationsleader in den Bereichen Einkaufs- und Familienerlebnis bestätigen, indem wir mit dem «Bambolino» einen Indoor-Spielplatz ins Konzept integrierten. Es ist ein gutes Beispiel für unsere längerfristige Ausrichtung: Einkaufen, Freizeit und Unterhaltung zu verschmelzen», so der Centerleiter
Dadurch könne der Detailhandel auch in den nächsten Jahren erfolgreich bleiben – und das trotz Einkaufstourismus und Onlinehandel.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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