Für den Bau der dritten Autobahnröhre beim Rosenbergtunnel in St.Gallen muss die Halle 9 der Olma Messen teil- oder totalabgerissen werden. Die Grünen Stadt und Region St.Gallen sind empört über die intransparente Planung
Ein Abbruch der zweitneusten Olma-Halle zugunsten des Autoverkehrs zeige erneut, wie rückständig und rücksichtslos das Projekt der dritten Autobahnröhre inklusive Autobahnanschluss Güterbahnhof sei, so die Partei in einer Mitteilung. Die Grünen Stadt und Region St.Gallen sind demnach empört über die intransparente Planung und die antiquierte Verkehrspolitik des Bundes.
Verkehrs-, finanz- und umweltpolitisch nicht vertretbar
«Architektonisch wie auch funktional überzeugend» sei sie, mit «moderner Infrastruktur ausgestattet» – der neue «Mittelpunkt des Messegeländes» : Mit diesen Worten wurde die Olma-Halle 9 bei der Eröffnung am 7. Oktober 1999 gelobt. Nun soll das 45 Millionen Franken teure Prunkstück bereits wieder weg. Die Tiefgarage und teilweise auch das Untergeschoss der Halle 9 stehen der geplanten dritten Autobahnröhre beim Rosenbergtunnel im Weg. Der «unumgängliche Teilabbruch», wie es im Technischen Bericht zur dritten Autobahnröhre heisst, bedeutet den kompletten Abbruch der Halle bis auf einen Teil der Untergeschosse.
Der Entscheid zeigt laut der Partei erneut, wie konsequent und zielstrebig der Bund die Realisierung des im Jahr 1960 gefassten Netzbeschlusses noch immer vorantreibe. Dabei sei längst bekannt, dass zusätzliche Strassenkapazitäten die Attraktivität des motorisierten Individualverkehrs steigern und damit das Wachstum des Autoverkehrs fördern, statt zu plafonieren oder zu reduzieren, so die Partei weiter.
Intransparente Planung und offene Fragen
Der Entscheid des Astra werfe zudem generelle Fragen auf über die Verkehrsplanung: «Warum wurde die Bevölkerung nicht früher über den Abbruch der Halle 9 informiert, obwohl seit Jahren bekannt war, dass eine dritte Tunnelröhre die Halle 9 tangieren wird? Ging die seit einem Vierteljahrhundert bestehende Olma-Halle bei der Planung vergessen? Welche weiteren Gebäude und Areale in der Stadt St.Gallen sind durch die dritte Autobahnröhre betroffen? Mit welchen Zusatzkosten ist durch den Rück- und Neubau der Halle 9 oder weiteren Gebäuden zu rechnen? Welche Bäume oder Naturschutzzonen müssen der dritten Autobahnröhre weichen?»
Die Grünen Stadt und Region St.Gallen erwarten laut Mitteilung vom Astra eine transparente und ehrliche Kommunikation und Antworten auf diese Fragen.
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