Dass die Teilnahme an Klimastreiks zu Absenzen in der Schule führen soll, wird von den St.Galler Jungen Grünen heftig kritisiert.
Einfach der Schule fernbleiben, um fürs Klima zu streiken: Das will das Bildungsdepartement des Kantons St.Gallen nicht mehr tolerieren. Das hat die Jungen Grünen auf den Plan gerufen. Man könne diesen Entscheid nicht nachvollziehen und sei fassungslos.
«Anstatt die Anliegen und Forderungen der Schülerinnen und Schüler zu unterstützen, setzt das Bildungsdepartement auf kontraproduktive Repression», so Manolito Steffen, Co-Präsident der Jungen Grünen im Kanton St. Gallen.
Und weiter: Schweizweit werde das fehlende Interesse der Jugendlichen an der Politik bemängelt, «und jetzt, wo sie sich engagieren, sollen sie dafür bestraft werden.» Die Schüler würden nicht aus Spass auf die Strasse gehen, so Steffen, sondern weil sie Angst um ihre Zukunft haben.
Konkret forderndie Jungen Grünen von den St. Galler Bildungsbehörden, den Entscheid über die Absenzenregelung «sofort rückgängig zu machen.» Ein erfüllter Bildungsauftrag bringe nichts, wenn den Jugendlichen durch den fehlenden Klimaschutz die Möglichkeiten der Anwendung verwehrt werden.
Gleichzeitig richten die Jungen Grünen Vorwürfe an die «rechtsbürgerliche Mehrheit im Parlament», welche die Klimapolitik «faktisch ausser Kraft» setze. Dennoch sei man über den eingereichten Vorstoss von FDP Kantonsrat Walter Locher überrascht. Er wundere sich dort über Vertreter der Jungen Grünen und der JUSO im Kollektiv Klimastreik Ostschweiz und sorge sich um die politische Neutralität.
Das Kollektiv Klimastreik Ostschweiz sei aber eigenständig von Schülerinnen und Schülern gegründet worden und agiere parteipolitisch komplett unabhängig. «Anstatt das Engagement der Schülerinnen und Schüler in Frage zu stellen, sollte sich Herr Locher besser für einen ernstzunehmenden Klimaschutz einsetzen. Insbesondere die alten Anzugträger der FDP haben das heutige Klimadebakel mitzuverantworten», kritisiert Steffen.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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