Mitte Juni stellten sich einige Aktivistenn gegen die Präsenz von Scientology, die mit einem Stand vor dem St.Galler Neumarkt präsent war. Am Samstag, 20. Juli 2019 will die «Kirche» wieder in St.Gallen vor Ort sein - und bereits formiert sich auch dieses Mal der Widerstand.
Einen alles andere als warmen Empfang bereiteten einige Gegner von Scientology den Betreibern des Stands, der Mitte Juni beim Neumarkt in St.Gallen aufgestellt wurde und an dem Informationsbereite empfangen werden sollten. Nicht militant, aber mit Nachdruck schirmten die Aktivisten die Leute ab und versuchten, sie in ein Gespräch über Scientology zu verwickeln, bevor die Vertreter der Science-Fiction-inspirierten religiösen Gruppierung das tun konnten. Man habe Erfolg gehabt mit dieser Strategie, hiess es damals.
Dies vor allem, nachdem Versuche der Scientologen, die Polizei einzuschalten, fehlschlugen. Diese sah offenbar keine strafbaren Handlungen vorliegen und liess die Aktivisten gewähren.
Nun kommt Scientology zurück - und zwar am Samstag, 20. Juli in der Neugasse in St.Gallen. Die Aktivität in St.Gallen sei hoch, sagen die gegnerischen Aktivisten, die aus verschiedenen Regionen kommen. Und deshalb werde man auch dieses Mal vor Ort sein und auf diese Weise Widerstand leisten gegen die «Sekte», was Scientology aus ihrer Sicht ist. Ziel sei, dass «niemand in diese problematische Stolperfalle hineingerate».
Man habe sich auch dieses Mal wieder rechtlich abgesichert und führe die Aktion in Absprache mit der St.Galler Polizei durch, die sehr «freundlich und kooperativ» sei, das Ganze sei angemeldet worden.
Und danach ist auch ein «Auftritt» am 31. August 2019 geplant. Dann werde Scientology an der Marktgasse in St.Galen mit einem Zelt präsent sein. Allerdings nicht unter diesem Namen, sondern mit den «Untermarken» CCHR und Narconon. Bei CCHR handelt es sich um eine psychiatriekritische Gruppierung, Narconon wird als Drogenselbsthilfeprogramm vermarktet. Beobachter sind sich einig, dass es sich bei diesen beiden wie auch bei weiteren um Tarnorganisationen von Scientology handelt, die versuchen, Leute mit kritischer Distanz zu Scientology anzulocken.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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