Dominik Widmer (links) und Kiki Mader unterrichten im Rahmen einer Sonderwoche an der Filmschauspielschule Zürich.
Für was stehe ich eigentlich? Kann man Charisma und Authentizität erlernen? Diesen Fragen stellten sich die Schülerinnen und Schüler der Filmschauspielschule Zürich vom 20. - 23. April 2021 im Rahmen eines Sonderprogramms.
Vergangene Woche durften 18 SchülerInnen von drei Semesterklassen der Filmschauspielschule Zürich von einer Sonderwoche innerhalb des Schulbetriebs unter dem Motto “Self Branding” profitieren. Die grosse Frage “Wer bin ich” stand dabei im Zentrum. Am Ende der Woche folgte eine Selbstpräsentation: “Gerade junge Leute beschäftigen sich viel mit sich selbst und können mithilfe der langjährigen Erfahrung unserer LehrerInnen in Moderation und Schauspiel lernen”, sagt Simon Keller, Geschäftsleitung der FilmZ. “Nicht nur für angehende Filmschauspieler – für Jedermann lohnt es sich, sich mit dieser Frage auseinanderzusetzen und zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung zu unterschieden.” Dieser Punkt stehe auch in Business-Coachings und Workshops auf der Tagesordnung, welche die Filmschule für Gruppen, Unternehmen und Privatpersonen anbietet.
Kiki Maeder: “Auch nach 30 Jahren hat man nicht ausgelernt”
SRF Moderatorin und Schauspielerin Kiki Maeder, Moderator Dominik Widmer und Fotografin Diana Kottmann gaben ihr Know How in verschiedenen Lektionen an die FilmZ Schüler weiter. Sie geben zu, in dieser Woche auch etwas für sich selbst mitgenommen zu haben: “Auch nach 15 Jahren in der Branche hat man nicht ausgelernt. Die Fragen, für was man steht und wie man auftreten will, begleiten einen das ganze Leben lang. Insbesondere in Zeiten von Social Media. Man muss sich immer wieder neu damit auseinandersetzen”, sagt Kiki Maeder. Der für sie wertvollste Tipp, den sie an die FilmZ Schüler weitergibt: “Be true to your character”.
Am Ende der Woche mussten die SchülerInnen ihre Lehrer in einer dreiminütigen Präsentation von sich überzeugen. Dominik Widmer ist begeistert von der Entwicklung der angehenden FilmschauspielerInnen: “Die Arbeit mit jungen Leuten ist eine extreme Bereicherung und sehr inspirierend. Fragen wie: Was macht mich aus und wie kommuniziere ich diese Merkmale überzeugend, sind immer herausfordernd – egal in welchem Alter. Ich bin beeindruckt vom Engagement und Lernprozess aller Teilnehmenden.” Von Auftrittskompetenz und Storytelling über Charisma und Authentizität bis hin zur eigenen Positionierung wurden nahezu alle Bereiche um das Thema Self Branding beleuchtet. Dabei muss man als Filmschauspieler nicht nur in der physischen, sondern auch in der virtuellen Welt vorbereitet sein. Denn das eigene Social Media Profil kann heutzutage über eine Castingeinladung und Zu- oder Absagen entscheiden.
Was stelle ich online, und wie und wo?
Diana Kottmann führte die FilmZ SchülerInnen in die Welt des “Personal Visual Branding”. Für ihre Bilder und Videos ist es wichtig, zu erkennen, was einen Menschen ausmacht. “Mein Anspruch ist es, weniger die äussere Hülle, sondern die Persönlichkeit, quasi den Markenkern zu zeigen. Es hat mich inspiriert, wie die SchülerInnen sich auf die Thematik eingelassen haben und ihre ‘schönsten Seiten’ zum Vorschein brachten – ob durch Humor, Gesang oder pure Kreativität.»
Wer neugierig auf die dreijährige Ausbildung zum Filmschauspieler geworden ist, der kann gleich am 15. Mai zur nächsten Aufnahmeprüfung antreten. Vorerst sollten sich die Kandidaten jedoch genau überlegen, wie.
Dominik Widmer (links) und Kiki Mader unterrichten im Rahmen einer Sonderwoche an der Filmschauspielschule Zürich.
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