Mica Frei, Festivalleitung Bauten / Technik / Gelände.
Mica Frei ist gewissermassen der Architekt des OpenAir St.Gallen. Als Leiter für die Bereiche «Bauten», «Technik» und «Gelände» hat er seine heisse Phase vor allem im Vorfeld des Festivals. Ein Gespräch über die starke Zunahme der Infrastruktur, den Wunsch nach mehr Luxus und unsicheres Wetter.
Mica Frei, gerade in baulicher Hinsicht ist das OpenAir St.Gallen seit der Erstaufführung im Jahr 1977 stark gewachsen. Können Sie das ganze Volumen mit Zahlen beziffern, um die Dimensionen aufzuzeigen?
Zum einen kann ich es in der zeitlichen Achse darstellen – zu den Anfangszeiten haben wir am Mittwoch vor dem Festival mit dem Aufbau begonnen und waren am Mittwoch nach dem Festival mit dem Abbau fertig. Heute fangen wir fünf Wochen vor dem Festival mit dem Aufbau an und nach dem Festival räumen wir zwei bis drei Wochen auf – je nach Wetterverhältnissen am und nach dem Festival.
Und wie sieht es mit der gesamten Infrastruktur aus?
Materialmässig haben wir sicher eine sehr grosse Steigerung. Zu meinen Anfangszeiten hatten wir drei Foodstände, eine Info, einen Artistpoint (Merchandising und Autogramme), eine Bühne und vier WC-Wagen.
Heute haben wir vier Bühnen, div. Sponsoren-Tools (M-Lounge, Winston-Lounge, OVO usw.) 60 Büro, unzählige WC und Dusch-Container, 8300 Quadratmeter Holzboden, 7000 Quadratmeter Schwerlastplatten und 50 Zelte
Ist ein Grossteil der gesamten «Architektur» jeweils von Jahr zu Jahr deckungsgleich? Oder haben Sie laufend Neuerungen zu integrieren?
Ein Teil ist deckungsgleich – da wir uns immer versuchen weiter zu entwickeln, verändert sich die Architektur in jedem Jahr.
Wann beginnt in Ihrem Verantwortungsbereich die heisse Phase?
Die beginnt fünf Wochen vor dem Festival und geht bis zum Ende des Abbaus.
Und wie sieht es während der Festivaltage aus? Können Sie sich dann zurücklehnen und geniessen?
Baulich kann ich mich zurücklehnen. Da aber auch die gesamte Entsorgung und Sanitär- und Elektroanlagen in meinen Bereich fallen, gibt es auch während dem Festival immer was zu tun.
Auf wie viele Helferinnen und Helfer können sie bei den gesamten Arbeiten zurückgreifen?
Über die Bauzeit beschäftige ich 80 Helfer. Während dem Festival sind es mehr – da sprechen wir von rund 450 Helfern.
Welches sind bei der gesamten Planung und Abwicklung die grössten Hürden, die es zu bewältigen gilt?
Die grösste Herausforderung ist das Wetter und alles so auszuführen, wie es auf dem Papier geplant ist.
Andere Festivals stellen ja mittlerweile ganze Häuser-Komplexe bzw. Fertigbauten mit hohem Komfort auf. Könnte dies auch in St.Gallen zum Thema werden?
Ganze Häuser-Komplexe sind bei uns sicher kein Thema, das würde nicht zu uns passen. Hingegen werden wir das Thema «Glamping» bestimmt weiterverfolgen. Wir sind immer an Neuem interessiert. Wer weiss, was die Zukunft bringt….
Das OpenAir St.Gallen findet vom 27. bis 30. Juni 2019 statt.
Weitere Infos unter: www.openairsg.ch
Mica Frei, Festivalleitung Bauten / Technik / Gelände.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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