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ÖV im Thurgau

«Das Puzzle ist nun komplett»

Der neue Fahrplan wird von den Verantwortlichen für den Kanton Thurgau als Meilenstein bezeichnet.

Die Ostschweiz am 03. Dezember 2018

Rund 300 Millionen Franken wurden in den vergangenen Jahren in die Bahninfrastruktur investiert, damit das Angebot des öffentlichen Verkehrs «deutlich verbessert werden konnte», wie es in einer Mitteilung heisst. Damit die Verbesserungen umgesetzt werden konnten, war eine intensive Zusammenarbeit zwischen Bund, Kanton und den verschiedenen Transportunternehmen notwendig.

Die Beteiligten trafen sich am Bahnhof Romanshorn zu einem feierlichen Abschluss dieses wichtigen Ausbauschritts im Kanton Thurgau, der im Juni 2016 mit dem Spatenstich in Berg begonnen hatte. Vertreter von Bund, Kanton und den Transportunternehmen fügten sinnbildlich ein grosses Puzzle zusammen und Kundenvertreter komplettierten dieses mit dem letzten Puzzleteil. Damit wurde deutlich: Jedes Teil war und ist wichtig, wenn nur schon eines fehlt, kann das Bild nicht vollständig zusammengefügt werden.

Doppelt so viele Züge

Der Bahnhof Romanshorn wurde dabei nicht zufällig ausgewählt. Er ist ein historischer, für den Kanton Thurgau wichtiger Bahnknotenpunkt. Ausserdem verkehren in Romanshorn ab dem Fahrplanwechsel doppelt so viele Züge Richtung Weinfelden und zusätzliche RegioExpress-Züge Richtung St. Gallen und Kreuzlingen-Konstanz. Was sich sonst noch ändern wird, war das Thema eines spannenden Podiumsgesprächs. Daran teilgenommen haben der Thurgauer Regierungsrat Walter Schönholzer, Peter Füglistaler, Direktor des Bundesamts für Verkehr, und Anton Häne, Mitglied der Konzernleitung SBB und Leiter SBB Personenverkehr. Moderiert wurde die spannende Runde vom Thurgauer SRF-Sportmoderator Lukas Studer. Die Teilnehmer des Gesprächs waren sich einig: Der Ausbau ist für den Kanton Thurgau ein Quantensprung.

Auslöser für den Ausbau ist die stark wachsende Zahl an Passagieren in den öffentlichen Verkehrsmitteln in den vergangenen Jahren. So stieg die Zahl der Passagiere zwischen 2005 und 2015 um zehn Millionen oder 61 Prozent. Voraussetzung für die Abwicklung des neuen Fahrplans waren diverse Anpassungen der Bahninfrastruktur, die rund 300 Millionen Franken kosteten und unter laufendem Betrieb ausgeführt wurden. Eng abgestimmt mit den Nachbarkantonen und deren Ausbauten – insbesondere im Raum Zürich – wurden nach gut zehn Jahren Planungszeit elf Projekte umgesetzt. So erstellte die SBB beispielsweise eine 4,7 Kilometer lange Doppelspur zwischen Weinfelden und Berg oder baute die Bahnhöfe Lengwil, Kradolf und Hauptwil zu Kreuzungsstationen aus.

Deutlich verbessert werden die Anschlüsse von der Seelinie zu den Fernverkehrszügen in Schaffhausen, Kreuzlingen, Romanshorn und Rorschach. Für die Reisenden von und zur Seelinie reduziert sich die Fahrzeit in Richtung Zürich und in Richtung Rheintal-Bündnerland um eine Viertelstunde. Am meisten ausgebaut wird das Bahnangebot zwischen Romanshorn und Weinfelden, dort verkehren 2019 doppelt so viele Züge wie heute. Der vor drei Jahren erfolgreich eingeführte Regio-Express Konstanz–Kreuzlingen Hafen–Romanshorn–St.Gallen verkehrt neu stündlich. Auf fast allen S-Bahn-Strecken verkehren mindestens Montag bis Freitag die Züge tagsüber im Halbstundentakt.

Weitere sollen profitieren

Walter Schönholzer verhehlte indes nicht, dass nicht alle Passagiere von Verbesserungen profitieren werden und es teils auch Verschlechterungen geben wird. «Wenn Fahrpläne an einem Ort verbessert werden, ist es manchmal nicht zu vermeiden, dass sie sich an einem anderen Ort verschlechtern. Wir konnten auch nicht alle unsere Ziele für diesen Fahrplan verwirklichen», sagte Schönholzer. Diesbezüglich schaut Walter Schönholzer positiv in die Zukunft. Das Bundesparlament wird schon bald über den nächsten Bahnausbauschritt 2035 befinden. «Ich werde mich dafür einsetzen, dass möglichst viele Thurgauer vom Bahnausbauschritt 2035 profitieren werden», sagte Schönholzer.

Weitere Informationen unter www.ruckzuck-tg.ch

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«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.

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