Bei diesem Grillplatz in Tägerwilen wird nicht nur der Magen gefüllt sondern auch das Gehirn trainiert. Zumindest beim Hinweg.
Eigentlich besticht schon die Lage dieser Grillstelle. Mitten im früheren Burghof der Ruine Castell in Tägerwilen schweift man gedanklich zu Aschenbrödel und ihren Haselnüssen. Gut, vielleicht nicht jeder, aber die Autorin dieses Textes ist nun mal eine Frau. Männer denken vielleicht eher an ausgiebige Festmahle bei denen man hier im Mittelalter herzhaft zugeschlagen hat. Doch genug der Phantasie.
Bei etwas intensiverer Recherche zu diesem Ort – danke, Google – ist noch etwas aufgetaucht, das für diese Grill-Oase spricht. Denn der Weg zur Ruine und der hübschen Feuerstelle führt entlang des Gripspfades. Davon gibt es übrigens im Thurgau noch weitere: in Weinfelden, Frauenfeld, Kradolf und Wängi.
Der Gripspfad stimuliert laut den Machern die Lernfähigkeit, die Konzentration und die Denkleistung, das Sehen und Hören, die Koordination und das Gleichgewicht, die emotionale Ausgeglichenheit (wie das geht, interessiert mich als Frau wirklich sehr) und, wie nicht anders zu erwarten, das Gedächtnis.
Zusammenfassend kann wohl gesagt werden, dass dieser Grillplatz Gehirntraining, Grillvergnügen und Geschichte vereint. Die Ruine wurde vor einigen saniert und seitdem kann man den Turm besteigen. Von dort oben hat man eine wunderbare Aussicht auf den Bodensee: über den Untersee, zur Reichenau, dem Wollmatinger Ried bis über Konstanz und Kreuzlingen zum Obersee.
Ach ja, eigentlich geht’s hier ja um Grillstellen. Dazu muss aber gar nicht mehr viel gesagt werden, ausser: Sie ist schön. Holz hat es gemäss eines Blogeintrags im Internet etwas unterhalb der Ruine zur freien Verfügung. Darauf sollte man sich aber vielleicht eher nicht verlassen und lieber selbst etwas mitbringen.
Martina Signer (*1988) aus Mosnang ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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