Eine Umfrage hat gezeigt, warum im Kanton St.Gallen so viele Aspiranten durch die Jagdprüfung fallen. Die Ausbildung alleine reicht nicht, weil immer mehr Prüflinge ohne einen Bezug zur Jagd zur Prüfung antreten.
Im vergangenen Juni traten 47 Personen zur Jagdprüfung im Kanton St.Gallen an. 15 von ihnen fielen durch. Eine markante Quote, die bei den zuständigen Stellen Nachdenklichkeit auslöste.
Was folgte, war eine Umfrage zur Jagdausbildung 2017/18, um den Ursachen auf den Grund zu gehen. Die Teilnehmer wurden zur Prüfung befragt, und die Resultate wurden näher analysiert. 83 Prozent aller Angefragt machten bei der Befragung mit, so dass sich ein ziemlich vollständiges Bild ergab.
Das Ergebnis: Wer zwar für die Prüfung lernt, aber keine direkte Beziehung zur Jagd hat, der hat Schwierigkeiten bei der Prüfung. Praxis und Erfahrung sind nötig. Das will man nun bei der anstehenden Neuausrichtung der Ausbildung berücksichtigen.
Vor allem reiche der Besuch des vorbereitenden Kurses alleine nicht. Nötig seien auch Selbststudium, Lerngruppen und «Herzblut», wie es in einer Mitteilung heisst.
Es wurde festgestellt, dass immer mehr Kandidatinnen und Kandidaten das jagdliche Vorwissen fehle. Wer keinen Anschluss an eine Jagdgesellschaft oder sonstige Bezugspersonen mit Verbindung zur Jagd habe, laufe deutlich höher Gefahr, bei der Prüfung durchzufallen. Denn die Umfrage hat gezeigt, dass das Vokabular, das in der Ausbildung verwendet wird, oft nicht verstanden sei.
Entsprechend sollen Jungjägerinnen und Jungjäger verstärkt von den Jagdgesellschaften einbezogen werden. Zudem wird ab 2019 ein neues Lehrmittel eingesetzt.
Wer es nun doch versuchen will: Anmeldungen für den nächsten Lehrgang sind bis 31. Dezember 2018 möglich unter www.jagd-sg.ch.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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