Wie ein Ostschweizer-Powerplay zum Erfolg führen kann.
Der 1. September 2012 bleibt mir legendär in Erinnerung. Ein Car, vollbesetzt mit motivierten und energiegeladenen Menschen, startete früh morgens ihre Mission in Amriswil. Mit Megaphon, Plakaten, und gefüllten Körbli mit Flyern, zogen wir durch verschiedene Gassen im Kanton Thurgau.
Im Gepäck hatten wir für den Abstimmungssonntag am 23. September 2012 unser grösstes und wichtigstes Anliegen, ein JA zur Bodensee-Thurtal-Strasse, kurz BTS genannt.
Unser unermüdlicher Einsatz wurde belohnt – das Stimmvolk sagte mit fast 55% JA und legte damit den Grundstein für die wirtschaftliche Anbindung und Entlastung der Dörfer. Heute, etwas mehr als sechs Jahre später, konnten wir einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der BTS legen.
Dank des Antrages von Thomas Ammann CVP/SG in der Verkehrskommission, die BTS bereits in den Ausbauschritt 2019 aufzunehmen, kommt die Diskussion, um unsere wichtige Strasse früher als erwartet aufs Tapet. Da der Antrag in der Kommission abgelehnt wurde, war es nun an uns, trotzdem eine Mehrheit im Parlament zu erreichen.
Der Erfolg lag einzig und allein darin, weil uns ein Ostschweizer-Powerplay gelang und wir mit geeinten Kräften dafür gekämpft haben – der Antrag wurde mit 127:61 Stimmen angenommen.
Natürlich, die Arbeit ist damit noch lange nicht getan, die nächsten wegweisenden Entscheidungen stehen an. Aber auch hier gilt – mit gebündelten und vereinten Kräften kann man alles erreichen, der persönliche Einsatz zählt.
Weshalb wir die BTS so dringend benötigen:
Der Kanton Thurgau gehört zu den am stärksten wachsenden Kantonen. Das Strassennetz basiert auf den Grundlagen auf den 1950/60er Jahre und ist überholt.
Durch den Kanton führen nur Hauptstrassen und das durch zwei Städte und zehn Dörfer. Somit sind die Gemeinden und Städte dringend auf einen Ausbau und eine Entlastung angewiesen. Aus diesen Gründen hat wohl die Thurgauer Bevölkerung im 2012 mit 55% der Bodensee-Thurtal-Strasse zugestimmt.
Das ist schon sehr erstaunlich, werden normalerweise Strassenprojekte bekämpft. Nebst der Entlastung zählt die BTS zu einer der grössten Lärmschutzprojekte in der Schweiz.
Rund 4‘200 Liegenschaften werden davon profitieren. Auch ein wichtiger Aspekt spielt die Wirtschaft, rund 4‘500 Betrieben, die knapp 40'000 Personen beschäftigen, werden davon wesentlich profitieren und können auf eine besser Anbindung und somit weniger Zeitverlust zählen.
Diana Gutjahr (*1984) ist seit dem 27. November 2017 Mitglied des Nationalrats. Die SVP-Politikerin ist CEO der Ernst Fischer AG in Romanshorn.
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