Am Donnerstagabend, 24. Oktober, entscheiden die St.Galler FDP-Delegierten, mit wem sie zu den Regierungsratswahlen antreten wollen. Es gibt drei Szenarien.
FDP-Regierungsrat Martin Klöti tritt nicht mehr zu den Wiederwahlen im März 2020 an. Entsprechend wurde Partei-intern schon früh nach möglichen Nachfolgerinnen und Nachfolgern gesucht. Über 100 Namen soll eine erste Liste mit potenziellen Kandidaten beinhaltet haben. Letztlich kristallisierten sich zwei Favoriten heraus: Beat Tinner und Christine Bolt.
Nun gilt es, am 24. Oktober, die Kandidierenden für den Regierungsrat zu nominieren. Neben dem bisherigen Baudirektor, Regierungsrat Marc Mächler, schlägt die Parteileitung für die Nachfolge von Regierungsrat Klöti Christine Bolt, stv. Leiterin St.Galler Tagblatt, und Kantonsrat Beat Tinner, Fraktionspräsident und Wartauer Gemeindepräsident vor.
Wie wir bereits berichtet haben, ist man sich innerhalb der Partei allerdings nicht einig, welche Strategie man einschlagen soll. Daher sind anlässlich der Nominationsversammlung folgende drei Szenarien denkbar.
Die Delegierten entscheiden sich für ein 3er-Ticket. Folglich kandidieren neben dem bisherigen Regierungsrat Marc Mächler sowohl Christine Bolt als auch Beat Tinner. Damit wird den Wählerinnen und Wählern der Entscheid übertragen.
Die Delegierten beschliessen ein 2er-Ticket und nominieren in einer geheimen Wahl entweder Christine Bolt oder Beat Tinner.
Es wird ein dritter Name aus dem Hut gezaubert. Hier galt Susanne Vincenz-Stauffacher als Option. Mit ihrer Wahl in den Nationalrat dürfte diese Möglichkeit aber vom Tisch sein. Vincenz-Stauffacher hat stets deutlich gemacht, dass sie wohl in den Nationalrat, nicht aber in den Regierungsrat möchte. Die weiteren Personen, die dereinst als Kandidaten gehandelt wurden, können eigentlich ebenfalls keine Alternative darstellen. In erster Linie auch deshalb, weil dies als deutlicher Vertrauensentzug gegenüber der Parteileitung ausgelegt werden könnte. Ausserdem konnten sich dereinst gehandelte Namen wie Parteipräsident Raphael Frei oder FDP-Kantonsrat Jigme Shitsetsang am vergangenen Wahlwochenende nicht auffällig positionieren. Während Susanne Vincenz-Stauffacher rund 23'000 Stimmen erzielte, schafften Frei und Shitsetsang beide je etwas über 9000.
Die Nominationsversammlung beginnt am 24. Oktober um 18.45 Uhr. Mit einem ersten Entscheid hinsichtlich der Strategie ist um ca. 19.30 zu rechnen. Die Bekanntgabe der Nomination soll dann, nach der Vorstellung der Kandidaten, nach 21 Uhr erfolgen.
«Die Ostschweiz» ist vor Ort und berichtet laufend über die Entwicklungen.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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