David Zuberbühler
26 Nationalrats- und Ständeratssitze gilt es nächstes Jahr für die Kantone SG, TG, AR und AI neu zu besetzen. Wir machen den Auftakt, indem wir die amtierenden Parlamentarierinnen und Parlamentarier zu unterschiedlichen Fragestellungen zu Wort kommen lassen. Teil 4/4.
Hier geht es zum Teil 1, Teil 2 und Teil 3 dieser Serie.
David Zuberbühler
Wie stehen Sie zu einer Erweiterung des Bundesrats auf 9 Mitglieder?
«Die Idee ist verlockend, aber ausschliesslich bei neun SVP-Bundesratsmitgliedern. Spass beiseite, ich stehe vollumfänglich zur Konkordanz, bei der alle politisch relevanten Kräfte gemäss ihrer Stärke in der Regierung vertreten sein sollten! Zu Ihrer Frage: Die Bundesverwaltung beschäftigt heute bereits gegen 40'000 Mitarbeitende. Sie verdienen im Schnitt gut 122'000 Franken. Ein um zwei Departemente erweiterter Bundesrat würde den Staat mit zusätzlichen Stellen völlig unnötig aufblähen und zu jährlichen Mehrkosten von rund 40 Mio. Franken führen. Dafür haben wir kein Geld! Und sowieso: eine angemessene Vertretung von Landesgegenden und Sprachregionen ist eine Frage des politischen Willens. 9 Bundesräte wären zwei zu viel!»
David Zuberbühler, SVP, AR, Nationalrat seit Nov. 2015
Marcel Dobler
Wie hat sich Ihr Leben seit der Wahl in den Nationalrat verändert?
«Die grössten drei Veränderungen für mich und mein Umfeld sind, dass ich 15 Wochen pro Jahr in Bern bin, ich seither eine öffentliche Person bin und die Arbeit sehr fragmentiert ist und häufig am Abend stattfindet. Ich empfinde es als Privileg mich gesetzgeberisch einzubringen und einen Beitrag zu leisten, die Schweiz vorwärts zu bringen.»
Marcel Dobler, FDP, SG, Nationalrat seit Nov. 2015
Claudia Friedl
Womit kann man Sie als Politikerin heute noch aus der Fassung bringen?
«Aus der Fassung bringt mich, wenn auf der rechten Seite mit grossen Worten Steuererleichterungen angepriesen werden, von denen man genau weiss, dass sie für die Leute mit kleinen und mittleren Einkommen kaum bis gar nichts bringen, im Gegenteil, dass das damit fehlende Geld in der Kasse bei ihnen eingespart wird.»
Claudia Friedl, SP, SG, Nationalrätin seit März 2013
Roland Rino Büchel
Was geht Ihnen in Bern am meisten auf die Nerven?
«Wir haben Krieg in Europa. Wegen Corona und der riesigen Flüchtlings- und Immigrationswelle bürden wir unseren Kindern Dutzende Milliarden an Staatsschulden auf. Und was macht Bundesbern? Die links-grüne Politik beschäftigt sich mit dem Genderstern! Die ‘Parlamentarier:innen’, ‘Politiker*innen’ und ‘NationalrätInnen’ machen aus einer merkwürdigen Welle, welche aus den USA und von Deutschland her in unser Land geschwappt ist, einen veritablen Tsunami. Dieser verwüstet und verheert unsere Sprache mit einer gewaltigen Wucht.»
Roland Rino Büchel, SVP, SG, Nationalrat seit März 2010
Thomas Brunner
Bangen Sie um Ihren Sitz?
«Nein, denn insgesamt leisten wir Grünliberale in Bern so sach- wie zukunftsorientierte Aufbauarbeit im Interesse unseres Landes. Konkret besteht diese aus einer Fülle wichtiger Einzeldossiers in Umwelt-/Energie-, Wirtschafts-/Finanz-, Gesellschafts-/Bildungs- & Aussen-/Europa-Themen. Eine zunehmende Wählerschaft schätzt unser nachhaltigkeitsorientiert-konstruktives Engagement, was auch in regelmässigen Abstimmungserfolgen honoriert wird.»
Thomas Brunner, GLP, SG, Nationalrat seit Dez. 2019
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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