Die Debatte läuft auf Facebook, und zwar auf Englisch. Robert Raths (FDP), der Thaler Gemeindepräsident, der gerne an die Spitze von Rorschach will, wirbt dort für sein Profil. Die Werbeeinblendungen können kommentiert werden. Und das nützt einer, der aufgrund des gewählten Profilnamens nicht genau eruiert werden kann.

Der Mann - oder die Frau - kritisiert, dass Raths einen Maserati fährt, und das wie gesagt in Englisch. Er oder sie vergleicht einen solchen Wagen kurzerhand mit einem Privatjet.

Die Antwort kommt postwendend in derselben Sprache, und zwar von Peter Thoma von der Werbeagentur Erath, Thoma & Herzog in Rorschach. Dieser nimmt die Autowahl von Raths wortreich in Schutz. Sie spreche für Emotionen, und diese seien als Rorschacher Gemeindepräsident nötig. Es brauche keine Verwalter, sondern Leute mit Power in diesem Amt.

Es entspinnt sich eine lange Debatte darüber, ob sich das Fahren eines Maseratis für einen Lokalpolitiker nun ziemt oder nicht, und Thoma und sein Gegenpart schenken sich nichts. Wobei es im Fall von Thoma nicht zwingend persönliche Leidenschaft sein muss, seine Agentur ist - konsultiert man das Impressum der Wahlwebseite - offenbar zuständig für Raths Wahlkampagne, also ein Einsatz von Berufes wegen.

Dafür spricht zudem, dass der Werber auch in anderen Fällen verteidigend in die Bresche springt, wenn jemand dem FDP-Kandidaten auf Facebook an den Karren fährt. Dieser äussert sich selbst jeweils nicht.

Die Leistungsbilanz von Robert Raths als Gemeindepräsident von Thal wird übrigens nach der Maserati-Debatte auch noch thematisiert. Und auch dort sind sich die beiden wenig erstaunlich nicht einig. Auf der einen Seite der offensichtliche Raths-Hasser, auf der anderen sein Werber. Unterhaltungswert hat es allemal.