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Gastbeitrag

Die körperliche Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht

«Mein Körper gehört mir»: Es gab Zeiten, da war dieser Satz überall präsent und wurde kaum hinterfragt. Inzwischen scheint das nicht mehr zu gelten. Die Forderung wirkt inzwischen bedeutungslos und alles andere als selbstverständlich. – Ein Gastbeitrag von Madleina Manetsch.

Madleina Manetsch am 20. Juli 2021

«Wir leben in einer Welt, wo Ehrlichkeit als Schwäche zählt und Lügner auf Händen getragen werden.»

Ein geniales Zitat von einem weltweit berühmten Physiker und Wissenschaftler der Neuzeit. Albert Einstein (1879 - 1955) machte sich viele Gedanken über den Sinn des Lebens und den Menschen. Ein Zitat, das heute ebenfalls sehr passend ist. Oder immer noch passend ist.

In einer Welt mit vielen Menschen. Und viele davon sind hervorragende Schauspieler.

Eigentlich leben wir Schweizerinnen und Schweizer in der womöglich freiesten und demokratischsten Gesellschaft aller Zeiten. Das war einmal.

Heute, im Jahr 2021, fühlen sich immer mehr Menschen ausgegrenzt und diskriminiert.

Und das nicht nur aufgrund ihrer Herkunft und Kultur. Auch nicht aufgrund der Religion oder des Geschlechtes.

Genau beim Geschlecht scheint die Welt plötzlich eine andere zu sein. Wie weiblich bist du? Wie männlich fühlst du dich? Kein Problem. Der Gender-Aufstand sorgt dafür, dass wir eine geschlechtslose Gesellschaft haben. Alles ist möglich. Fast.

Etwas heikel aber, was die natürliche Fortpflanzung betrifft. Neues Leben entsteht nunmal nur, wenn Samen und Eizelle verschmelzen. Und das bleibt so. Egal wie viel Regenbogenfarben es gibt.

«Mein Körper gehört mir.» Ein wichtiger Satz. Wichtig und richtig. Trotzdem, heute wirkt dieser Satz leer. Bedeutungslos.

Wegen der Krise. Wegen den Coronamassnahmen. Und vor allem wegen der Covid19-Impfung.

Mein Körper gehört mir. Vorzugsweise sollten diese Worte so, gar nicht ausgesprochen werden.

Mein Körper gehört trotzdem mir. Und wenn ich das ausspreche, meine ich das auch so. Und wenn ich mache, was ich sage, bin ich eine Skeptikerin. Eine Corona-Skeptikerin, eine Corona-Leugnerin, eine unvernünftige, gefährliche Person, die sich nicht impfen lässt. Sagen etliche Menschen.

Jeder Mensch soll über den eigenen Körper Entscheidungen treffen. Ohne Angst, Druck und Zwang von anderen. Denn körperliche Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht.

«Mit einschneidenden Massnahmen sollen mehr Menschen zur Impfung bewogen werden. Politiker fordern etwa eine Markierungspflicht für ungeimpfte Pflegende.»

Ich musste diesen Artikel gleich zweimal lesen. AmMorgen, bevor ich meine Kundschaft besuchte. Eine Kundschaft, die auf uns, das Pflegersonal, täglich angewiesen ist.

Ich kann diese Worte nicht verdauen. Mit einer Markierung meine Kundinnen und Kunden betreuen? Reichen die Hygiene- Massnahmen, die strikt eingehalten werden, nicht?

Mit einer Markierung als ungeimpfte Person mich kennzeichnen müssen? Warum? Welche Politikerinnen und Politiker würden tatsächlich so etwas fordern? Wo bleibt die Privatsphäre? Was sind das bloss für merkwürdige Ideen?

Haben solche Menschen nichts aus der Vergangenheit gelernt?

Fragen über Fragen. Fragen ohne Antworten.

Eine Welt, als hätten viele Menschen ihren Verstand verloren. Oder als würde die gesamte Menschheit sich gerade selber abschaffen.

Dennoch. Es ist wie es ist. Und ich mache da nicht mit.

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Autor/in
Madleina Manetsch

Madleina Manetsch (*1973), Fachfrau Gesundheit EFZ, arbeitet in der Langzeitpflege und - betreuung in einer privaten Spitex im Kanton Zürich.

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