Das Unternehmen gehört heute zu den grössten Arbeitgebern in der Ostschweiz. Wie schwer es ist, alle Stellen zu besetzen, erklärt Christoph Suter, Leiter Human Resources bei der Stadler Rail AG.
Christoph Suter, die Stadler Rail AG beschäftigt in der Schweiz rund 3000 Mitarbeiter. Was sind im Arbeitsalltag eines HR-Leiters die grössten Herausforderungen?
Für unser Unternehmen die besten Fach- und Führungskräfte zu finden. Personalentwicklung bindet grosse Ressourcen, und die haben wir kaum. Fachkräfte auf dem Markt zu finden, ist allerdings auch sehr schwierig. Wir spüren stark, dass die Wirtschaft gut läuft. Immer wieder neue Wege zu finden, wie Stadler zu guten Fachkräften kommt, ist zurzeit meine grösste Herausforderung.
Es besteht demnach ein Kampf um Spitzenkräfte?
Absolut. Unter Fachpersonal verstehe ich nicht nur Ingenieure, sondern auch handwerkliche Berufe wie Elektriker, Schreiner, Alu-Schweisser etc. In Bussnang alleine haben wir über 170 offene Stellen!
Ist es bei dieser Menge an Mitarbeitern überhaupt möglich, allen Ansprüchen gerecht zu werden?
Das ist nicht ganz einfach. Wir sind in Bussnang ein Produktionsbetrieb, und über 1000 Angestellte sind sogenannte BlueCollarWorker. Dass dies bei uns – im Hochlohnland Schweiz – noch möglich ist, macht mich als HRLeiter stolz. Daneben haben wir in den gleichen Gebäuden über 450 hoch qualifizierte Ingenieure. Hier allen Ansprüchen im Bereich Anstellungsbedingungen gerecht zu werden, ist praktisch unmöglich. Einerseits wollen wir die Kultur eines Industriebetriebes halten, anderseits haben unsere Ingenieure andere Bedürfnisse.
Wie hat sich der Personalbestand der Stadler Rail AG in den vergangenen Jahren entwickelt??
1991 hatte Stadler noch 35 Angestellte. Jetzt sind wir fast 8000 Leute weltweit, und in der Schweiz arbeiten über 3000 für Stadler.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.