Mathias Gabathuler mit Nationalrätin Susanne Vincenz. (Bild: sm)
Die FDP der Stadt St.Gallen schlägt zuhanden der Mitglieder vor, Mathias Gabathuler ins Rennen ums Stadtpräsidium zu schicken. Der Rektor der Kantonsschule am Brühl ist ein politischer Quereinsteiger. 2019 kandidierte er für den Nationalrat.
Die Parteileitung schlägt den Mitgliedern der FDP-Stadtpartei Mathias Gabathuler, Rektor der Kantonsschule am Brühl, als Nachfolger von Stadtpräsident Thomas Scheitlin vor.
Der Stadtsanktgaller hat laut der Partei den «richtigen Rucksack» und das «richtige Profil» für die Herausforderungen der Zukunft.
Die Mitglieder der FDP werden für die abschliessende Nomination zur schriftlichen Abstimmung eingeladen.
Am Dienstag gab der langjähriger Stadtpräsident Thomas Scheitlin bekannt, dass er bei den Gesamterneuerungswahlen vom 27. September 2020 nicht zur Wiederwahl antreten wird. Das Amt des Stadtpräsidenten trat Thomas Scheitlin am 1. Januar 2007 an. Mit der auslaufenden Amtsperiode wird Thomas Scheitlin seine 14-jährige Zeit als St.Galler Stadtpräsident beenden.
Bereits im Jahr 2018 hat sich die FDP der Stadt St.Gallen mit diesem Szenario auseinandergesetzt und sich auf die Suche nach einer allfälligen valablen Nachfolge gemacht. Wie üblich, wurde dafür eine Kommission eingesetzt, die ein Anforderungsprofil erstellt und mit verschiedenen Personen Gespräche geführt hat. Nach einigen Monaten hat diese Kommission der Parteileitung, dem politischen und strategischen Leitungsgremium, zwei mögliche Kandidierende präsentiert.
«Überzeugende Kandidatur»
Am 19. Dezember 2018 hat sich die Parteileitung schliesslich für Mathias Gabathuler als Nachfolger von Stadtpräsident Thomas Scheitlin ausgesprochen. Diesen Beschluss hat die Parteileitung diese Woche auf dem Zirkularweg nochmals bekräftigt. «Die Parteileitung ist überzeugt, der Bevölkerung der Stadt St.Gallen mit Mathias Gabathuler die richtige Kandidatur zum richtigen Zeitpunkt zu präsentieren», verkündete sie am Freitagmorgen an einer Medienkonferenz.
Gabathuler ist seit rund zehn Jahren Rektor einer kantonalen Mittelschule. Davor war er als Lehrkraft im öffentlichen und privaten Sektor tätig.
Oskar Seger, Stadtparteipräsident und Stadtparlamentarier, zeigte sich an der Medienkonferenz im Waaghaus überzeugt: «Mathias Gabathuler steht für das Verbindende – er vermag es, in dieser Stadt die verschiedenen politischen Lager in Mehrheiten zu vereinen und damit für die Bürgerschaft die besten Lösungen zu erzielen.» Er sei ein ausgezeichneter Zuhörer, Kommunikator und stelle die richtigen Fragen. «Gerade in der aktuellen Krise wünscht die Bevölkerung führungserfahrene Macher. Für Mathias Gabathuler ist Führung nicht Theorie, sondern tägliche Aufgabe», führte Seger weiter aus.
«Klare Vision für St.Gallen»
«Es wäre mir eine grosse Ehre und Freude, mich für unsere Stadt St.Gallen in dieser verantwortungsvollen Position einzusetzen. Gerne würde ich meinen Beitrag leisten für eine erfolgreiche Wirtschaft, eine freiheitliche Gesellschaft, solide Stadtfinanzen und eine gesunde, nachhaltige Stadtentwicklung. Sie sind das Fundament für eine gesicherte Zukunft», erklärte Mathias Gabathuler anlässlich der Lancierung seiner Kandidatur.
Für die Stadt St.Gallen präsentierte Gabathuler seine Vision: St.Gallen sei Zentrumsstadt: des Kantons, des Metropolitanraumes Bodensee und der ganzen Ostschweiz. Sie habe heute schon überregionale Strahlkraft. Aber dennoch: «Unser St.Gallen müssen wir weiterdenken. In Zukunft muss unsere Stadt noch stärker als urbanes Zentrum, eingebettet in ein ländlich-städtisches Umfeld, wahrgenommen werden. Dafür braucht es eine Gesamtstrategie. Unser Ziel ist es, gemeinsam einen Wachstumspfad zu beschreiten und die Stadt konsequent zur Smart City auszubauen», brachte Gabathuler seine Vision auf den Punkt.
Das Zentrum der Ostschweiz
Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher sprach ebenfalls zu den Medienschaffenden. Als Abtwilerin gehe sie die Wahl ja eigentlich nichts an. «Als Hauptort hat St.Gallen aber auch für den Kanton eine besondere Wichtigkeit und Bedeutung – als Kantonsrätin wurde mir das immer wieder bewusst. Und schliesslich ist St.Gallen die achtgrösste Stadt der Schweiz. Sie ist – auch wenn mir hier die Appenzeller und Thurgauer widersprechen möchten – das Zentrum der Ostschweiz. Als Nationalrätin ist mir die Stadt also ebenfalls sehr wichtig.»
Neugierig, frisch und unverbraucht
Zu guter Letzt stellte Vincenz-Stauffacher klar: «Mathias Gabathuler ist neugierig. Er hat sich in den letzten Jahren ständig aus- und weitergebildet. Er verfügt über die nötige Führungs- und Verwaltungserfahrung, kann die Herausforderungen der Stadt aber dennoch unverbraucht angehen. Sein grosses Netzwerk in Wirtschaft, Gesellschaft, Bildung, Verwaltung und Politik eröffnet ihm die richtigen Kontakte. Seine Bodenständigkeit erdet ihn. So kann er für die Menschen in der Stadt das Beste herausholen: Mit klarem Blick und frischen Ideen.»
Smart. Urban. Rockt.
Seinen Wahlkampf stellt Mathias Gabathuler unter den Slogan «Smart. Urban. Rockt.». Damit wolle er aufzeigen, dass eine komplexe Welt taugliche, moderne und innovative Lösungen brauche. Dass St.Gallen dafür aber auch über ein starkes, urbanes Selbstvertrauen verfügen müsse. Schliesslich sei die Stadt Motor für die Wirtschaft, für Dienstleistungen, Gewerbe, Industrie und Mobilität in der Ostschweiz. Um dies zu erreichen, brauche es einen Ruck durch die Stadt. Und zwar generationenübergreifend.
Schriftliche Nominationsabstimmung
Der Nominationsvorschlag wird nun den Mitgliedern zur Abstimmung vorgelegt.
In der Regel erfolgt dies an einer Mitglieder- bzw. Nominationsversammlung.
Art. 6 der COVID-19-Verordnung 2 verbietet die Durchführung solcher Versammlungen aufgrund der aktuellen Lage. Gestützt auf Art. 6b der COVID-19-Verordnung 2 hat die Parteileitung deshalb angeordnet, die Abstimmung schriftlich durchzuführen.
Die Mitglieder erhalten am Samstag, 2. Mai 2020, ein Schreiben mit den Stimmunterlagen und können ihre schriftliche Stimme bis und mit 11. Mai 2020 postalisch oder per Mail bei der Geschäftsstelle abgeben. Die Mitglieder und die Öffentlichkeit werden unmittelbar nach der Ermittlung des Resultats über dasselbe in Kenntnis gesetzt.
Mathias Gabathuler mit Nationalrätin Susanne Vincenz. (Bild: sm)
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