Im Februar 2016 wurde die Initiative ‹Für ein lebendiges Areal Güterbahnhof ohne Autobahn-Anschluss› mit über 63% Nein-Stimmen wuchtig abgelehnt. Richtigerweise heisst das nichts anderes, als dass es eben kein Areal Güterbahnhof gibt ohne Autobahn-Anschluss.
Visualisierung: Markus Tofalo
Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat das auch so verstanden und hat unter dem Titel Engpassbeseitigung St.Gallen drei Teilprojekte 3. Röhre Rosenbergtunnel, Zubringer Güterbahnhof und Unterhaltsplanung in Angriff genommen. Diese drei Teilprojekte werden vollumfänglich vom Bund finanziert mit bereits bewilligten Geldern aus dem Infrastruktur- und Aggglomerationsfonds.
Die Planung obliegt vollumfänglich dem Bund und die Linienführung mit dem Tunnel Feldli und dem unterirdischen Kreisel ist in Stein gemeisselt. Wohingegen die Planung stockt, sind die Anschlüsse ab unterirdischem Kreisel Geltenwilenstrasse, Oberstrasse und Tunnel Liebegg. Für diese Planungen sind die Stadt St.Gallen und der Kanton St.Gallen zuständig mit Anhörung, der Gemeinde Teufen und dem Kanton Appenzell Ausserrhoden.
Mehr Mut ist gefragt
Aktuell scheint die Planung nur schleppend vorwärts zu kommen. Man befürchtet Opposition, welche die ganze Engpass-Beseitigung in Frage stellt. Nur frage ich mich, wieso denn die Abstimmung vom Jahre 2016? Der Autobahnanschluss Güterbahnhof ist fix, lediglich bei den Anschlussvarianten können verschiedene Anspruchsgruppen noch mitwirken. Ich wünschte mir mehr Mut von den Planern, die grossen Linien sind vom ASTRA bereits vorgezeichnet.
Grundsätzlich dagegen
Stadt und Kanton St.Gallen gehen in Deckung und probieren eine Testplanung, was eine blosse Zeit- und Geldverschwendung ist. Die Opposition ist präsent auch beim 100. Projekt, nicht mit immer neuen Argumenten, sondern weil man sich schlicht und ergreifend fundamental gegen Strassenprojekte eingeschworen hat mit Visionen wie «eine Stadt ohne Auto», eine Stadt ohne CO2 Emissionen, eine klimaneutrale Stadt…
Schade, die wahren Argumente werden ausgeblendet wie bessere Erreichbarkeit, Verkehrsverlagerung des motorisierten Individualverkehr (MIV), Ausbau ÖV, Ausbau Fuss- und Veloverkehr und vieles mehr.
Manfred Trütsch ist Präsident des ACS St. Gallen – Appenzell. Der ACS bezweckt den Zusammenschluss der Automobilisten zur Wahrung der verkehrspolitischen, wirtschaftlichen, touristischen, sportlichen und aller weiteren mit dem Automobilismus zusammenhängenden Interessen wie Konsumenten- und Umweltschutz.
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