Renzo Andreani. (Screenshot: deherisauer24.ch)
Kurt Geser ist der neue Gemeindepräsident von Herisau. Er hat das absolute Mehr knapp übertroffen. Damit ist der bisher amtierende Renzo Andreani (SVP) abgewählt. Er erhielt knapp 300 Stimmen weniger als Geser.
Bei einem absoluten Mehr 1760 Stimmen erreichte der parteilose Kandidat Kurt Geser 1840 Stimmen. Auf den bisherigen Gemeindepräsidenten Renzo Andreani entfielen 1564.
Geser, der bisher kein politisches Amt hatte und bei der Gemeinde Herisau als Leiter Baubewilligungen arbeitet, hatte seine Kandidatur kurz vor Ende der Frist angekündigt.
Die beiden Kandidaten waren an einem Podium aufeinander gestossen. Ansonsten war wohl auch bedingt durch die kurze verbleibende Zeit nicht viel Wahlkampf zu spüren gewesen. Die Unzufriedenheit mit Andreani muss in breiten Teilen der Stimmbevölkerung zumindest latent vorhanden gewesen sein. Wirklich artikuliert wurde sie kaum.
Der bisherige Gemeindepräsident war erst im Oktober 2013 bei einer Ersatzwahl gewählt und 2015 im Amt bestätigt worden. Kurt Geser war als Leiter Bauberatungen und Baubewilligungen bei der Gemeinde Herisau zumindest indirekt Andreanis eigener Angestellter, als er seine Kandidatur erklärte.
In Herisau war Geser, wie viele Beobachter bestätigen, bis zur Ankündigung der Kandidatur kaum bekannt. Dass er es nun schaffte, ohne Partei im Rücken Andreani aus dem Amt zu kegeln, ist eine handfeste Überraschung.
Vor dem Wahltag hatte Geser stets erklärt, die Bevölkerung stärker in die politischen Prozesse einbinden zu wollen. Darüber hinaus machte er mit einigen exotischen Ideen wie einem möglichen Jobsharing für das Gemeindepräsidium von sich reden. Ein eigentliches politisches Programm legte er nicht vor. Das war offenbar in dieser Ausgangslage nicht einmal nötig.
Renzo Andreani. (Screenshot: deherisauer24.ch)
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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