Der Verwaltungsrat von Raiffeisen Schweiz und Patrik Gisel, Vorsitzender der Geschäftsleitung, haben vereinbart, seinen auf Ende Jahr geplanten Rücktritt vorzuziehen.

Dies, um die öffentliche Debatte um seine Person abzuschliessen und der Raiffeisen Gruppe zu ermöglichen, sich auf die zukünftigen Herausforderungen zu konzentrieren.

Michael Auer, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsleitung und Leiter Privat- und Anlagekunden, wird die operative Führung bis auf Weiteres sicherstellen. Danach wird er die Organisation auf eigenen Wunsch verlassen.

Die Ära Auer könnte sehr kurz ausfallen. Der frisch gewählte Verwaltungsratspräsident Guy Lachappelle spricht von einer Ernennung «noch vor Ende des Jahres».

Laut Medienberichten, die sich auf verschiedene «Quellen» berufen, gibt es eine Shortlist mit drei bis fünf Kandidatinnen und Kandidaten.

Als mögliche Gisel- bzw. Auer-Nachfolger werden unter anderem auch Roland Ledergerber, CEO der St.Galler Kantonalbank und neuer IHK-Präsident, sowie Stefan Loacker, ehemaliger Chef der Helvetia, gehandelt.

Aufgrund der letzten Entwicklungen ist es wahrscheinlich, dass ein Kandidatin oder ein Kandidat von ausserhalb der Bank das Rennen machen wird.

Aus diesem nahm sich Roland Ledergerber eigentlich im August dieses Jahres. Er hege keine Ambitionen auf das Amt, sagte Ledergerber damals: «Ich bin glücklich bei der SGKB und habe hier noch Ziele.»

Womit wir bei Loacker wären.

Der 49-jährige gebürtige Österreicher war während neun Jahren CEO des Versicherers Helvetia und im August 2016 zurückgetreten. Er ist unter anderem Verwaltungsratsmitglied der Swiss Life Gruppe.

Bisher äusserte er sich nicht zu möglichen Ambitionen, den Chef-Sessel bei Raiffeisen besetzen zu wollen.

Das könnte für ihn sprechen.

Der neue Chef oder die neue Chefin wird voraussichtlich in den nächsten zwei Wochen bekannt gegeben.