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Corona-Splitter (6)

Die Wissenschaftlichkeit der Taskforce

Wie viel Wissenschaft steckt wirklich in der «wissenschaftlichen Taskforce» zu Corona? Löst der Inhalt ein, was die Verpackung verspricht? Und wie viel Platz haben andere Meinungen in diesem Gremium überhaupt? Teil 6 der «Corona-Splitter» des Hausarztes Rainer Fischbacher.

Rainer Fischbacher am 30. März 2021

Kürzlich ist in der Ostschweiz ein Gastbeitrag der Akademie für kritische Wissenschaftskultur erschienen. Die Autoren werfen einen offenen Blick auf diese Taskforce und stellen einerseits fest, dass ein Maulkorb für sie streng genommen gegen die Prinzipien der freien Wissenschaft verstösst. Da die Zusammensetzung der Taskforce aber jeder wissenschaftlichen Intention spottet, hätte ein Maulkorb der freien Wissenschaft auch nicht wirklich viel geschadet.

Die wissenschaftliche Taskforce wurde bewusst ausschliesslich aus Befürwortern des Lockdown zusammengesetzt. Sie sass von Anfang an am längeren Hebel, was den unbeschränkten Zugang zu den Medien anbelangte und konnte ihre Sicht der Dinge redundant verbreiten. Andere Meinungen konnten entweder als Verschwörungstheorien abgetan werden (auch wenn teilweise vielleicht berechtigt), und wenn die Meinungen allzu qualifiziert waren, konnte zumindest der Facebook-Account der kritischen Stimmen gesperrt werden.

Wissenschaftliches Arbeiten und Unterdrückung anderer Meinungen schliessen sich gegenseitig aus. Wissenschaft lebt von These und Antithese (andere Meinung). Wo die Wahrheit liegt, zeigt sich oft erst viel später. Die wissenschaftliche Taskforce versucht also lediglich, die Wissenschaft in ihrer Entwicklung zu hindern durch Unterdrückung anderer Meinungen. Dies natürlich in der guten Absicht, die politische Schlagkraft zur Durchsetzung des Lockdowns zu unterstützen.

Offiziell sind andere Meinungen zwar zugelassen, faktisch können sie sich aber nie so erfolgreich ausbreiten wie die Meinung der Taskforce dank des Medienmonopols. Die Taskforce ist bei näherer Betrachtung also genau so wissenschaftlich wie die Deutsche Demokratische Republik demokratisch war. Das, was nicht in der Institution drin ist, muss wenigstens auf der Verpackung stehen. Wir sollten dringend lernen, mehr auf den Inhalt zu achten als auf die Verpackung. So wie die DDR trotz demokratischen Namens eine demokratische Diskussion verhinderte, verhindert die wissenschaftliche Taskforce trotz wissenschaftlichem Namen eine wissenschaftliche Diskussion.

Auch die jüngste Äusserung von Prof. Ackermann unterstreicht die fehlende Wissenschaftlichkeit: Er sei enttäuscht , dass die Politik zu sehr Wirtschaft und Gesundheit gegen einander ausgespielt habe, anstatt auf die angeblich wissenschaftliche Taskforce zu vertrauen. In der Wirtschaftskraft liegt die Gesundheit der Jungen, und diese hätte sorgsam gegen den Schutz von Alten und Kranken abgewogen werden sollen.

Die Politik hätte das viel mehr tun sollen und nicht weniger! Dazu hätte es aber einer echten wissenschaftlichen Beratung bedurft und nicht eines Gremiums von Akademikern mit vorgefasster Meinung .

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Autor/in
Rainer Fischbacher

Rainer Fischbacher ist Arzt in Herisau und ehemaliger Ausserrhoder Kantonsarzt.

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